Wir hoffen das PDA bald diagnostiziert wird. Ob innerhalb von Autismus oder für sich alleine ist offen.
Was also brauchen wir ?
Da muss z.B. die med. Diagnose im ICD verzeichnet werden. Dann muss es überall aufgenommen werden so z.B. im Schwerbehindertenrecht. Erst dann kann wirklich geholfen werden, denn erst dann wird es langsam ankommen - an den Lebensmittelpunkten der Kinder.
Das viele Eltern sagen, da wird „mein Kind“ beschrieben.
Das ist es, das muss es sein, können wir sehr gut verstehen.
Autismus ist vielfältig. Die Punkte, die man in PDA benennt, sind uns sehr wohl bekannt innerhalb des Autismus-Spektrum.
Immer wieder merken wir, dass ein Kind vom Umfeld mit großen Augen angeschaut wird und Eltern nicht verstehen, wie es sein kann, dass ihr Kind mit Autismus sich scheinbar so sehr unterscheidet von anderen Autisten.
Zumindest bekommen Eltern das immer und immer wieder gesagt. Liebe Eltern, lasst euch gesagt sein:
„Wir kennen viele, dieser Einzelfälle“! Wichtig ist, wie geht man damit um. Und da ist es schwierig.
In Einrichtungen der Behindertenhilfe ist jedes Herausfordernde Verhalten (das ist sehr umfangreich) bekannt. Es gibt dort Menschen, die es erkennen und frühzeitig handeln. Aber, auch hier haben es die Familien schwer. Aber man kennt es wenigstens. Der Umgang damit, lässt leider sehr zu wünschen übrig.
In der Inklusion kennt man das nicht .
Man kennt auffällige Schüler, Aggression durch Schüler, Schulausschluss, und das ein Kind an eine SE Schule kommt, wenn es nicht beherrschbar ist.
Da geht es um „Schulverweigerung“, was aber natürlich etwas völlig anderes ist und ein völlig anderes Vorgehen verlangt. Hier, geht es nicht um Kinder mit Behinderung.
Achtung:
Das Autismus - Spektrum hatte bis vor wenigen Jahren die Bezeichnung Frühkindlich, A -Typisch oder Asperger Autismus. Man glaubte Frühkindlich = schwer Betroffener, Asperger = leicht Betroffener
, A Typisch was dazwischen.
Doch so einfach ist das nie gewesen. Es gibt von Autismus schwer betroffene Asperger. Wir nennen das zum besseren Verständnis.
Setzt man das bei Kindern mit Behinderung um, führt es zu echten gesundheitlichen Problemen. Es kommt immer wieder vor, dass man versucht, mit Konsequenz und Härte deutlich zu machen, welche Regeln Pflicht sind und was zu tun ist. Es geht nicht darum, warum das so ist, weswegen diese Dinge nicht funktionieren. Dabei wird nicht bedacht, dass Kinder mit Behinderung anders sind. Sie brauchen viel mehr Verständnis, andere Konzepte, Menschen, die verstehen, was für eine Behinderung vorliegt. Es braucht mutige Pädagogen, Rektoren, Schulräte, Therapeuten, Sozialarbeiter, Mitarbeiter der Jugend - und Eingliederungshilfe, die Wissen haben und bereit sind, andere Wege zu gehen. Es muss doch um dieses eine Kind gehen, um sein Wohlergehen. In aller Regel wollen die Familien, dass es läuft, dass ihr Kind Bildung erfährt. Die Kinder wollen lernen, sie haben aber ein offensichtliches Problem. Es funktioniert irgendetwas nicht - dass dann zu diesem Verhalten führt, das alle nicht wollen. Glauben Sie mir, am wenigsten will das Kind, dass es so ist.
Regelmäßig eskaliert es so sehr, dass Kinder nicht mehr krank werden. Nur 2,3 Tage die Woche werden geschafft und es läuft immer schlechter. Haben Sie eine solche Situation, sollte umgehend etwas getan werden! Selbstverständlich gibt es runde Tische bzw. HPGS. Blickt man nicht auf die Bedürfnisse und die Behinderung, sondern will erzwingen, dass das Verhalten abgestellt wird, Kinder ihre Pflicht erfüllen, funktioniert über kurz oder lang nichts mehr. Sicher ist aber, dass das Kind krank wird.
Allen ist doch klar, es gibt eine Schulhausanwesensheitspflicht - DAS muss nicht permanent betont werden. Eltern können nichts für diese Situation. Viele Eltern machen sich große Sorgen um ihr Kind. Sie wollen, dass es klappt, fühlen sich aber extrem unter Druck. Doch wenn erzieherisch nichts bewirkt werden kann, es dem Kind schlechter geht, muss es doch möglich sein, dass für solche Fälle unkomplizierte Ausnahmen möglich sind.
Diese Kinder haben eine Behinderung und deswegen brauchen sie einen anderen Umgang !
Hier braucht es dringend Hilfen, praktische Ideen der Umsetzung. Kommt diese nicht, zeigen die Kinder heftige psychische, sowie körperliche Auffälligkeiten und Abwehrreaktionen. Zunächst oft am Nachmittag. Wird nichts verändert, bricht das Kind immer mehr ein und baut ab. Bis es nicht mehr kann. Dann sind längst zusätzliche Krankheiten entstanden:Depressionen, Ängste, Zwänge……Entweder es geht alles nach Außen, dann knallt es und jeder weiß: „Oh, das geht nicht“. Oder es geht nach innen, dann greift es sofort in den Körper ein. Das fällt kaum auf und stört nicht weiter, aber es ist zerstörerisch für das Kind.
Eskalationen, massive Wutanfälle, sind nicht beherrschbar. Diese sind sehr deutlich sichtbar und man möchte diese umgehend abstellen. Es gelingt aber nicht. Die Aggression und Verweigerung wird immer massiver.
Die Kinder flippen völlig aus. Sie beißen sich, hauen sich gegen den Kopf, werfen Stühle, spucken …. Dazu kommt die Kommunikationsstörung, die alle Kinder mit Autismus haben (immer noch gibt es Menschen, die das nicht erkennen undberücksichtigen). Hier haben erzieherische Maßnahmen, Verstärker, Piktogramme, Absprachen für sich alleine kaum eine Chance.
Das kommt im Autismus-Spektrum immer wieder vor. Und welchen Namen es auch hat, der Umgang damit ist äußerst schwierig und da wir alle das Gleiche wollen, sollte gemeinsam überlegt werden.
Ob es keine weitere Diagnose gibt. Oder Diagnosen wie Auto Aggressives Verhalten, ADHS, Soziale Störung, Fremd- / Eigenaggression und einige weitere Diagnosen vorliegen, ist unerheblich. Da läuft etwas gehörig falsch im Umgang mit dem Kind, das ein solches Verhalten zeigt.
Sobald Aggression gegeben ist, erwartet man ein schnellstmöglichstes abstellen. Wir verstehen, das Aggression nicht geht. Aber dieses Verhalten hat eine Menge mit der Gesamtsituation zu tun. Es gibt eine Menge, die man tun kann.
Wir mussten diesen Bogen schlagen und ihn benennen, weil die Kinder so sehr leiden.
Wenn wir jetzt die Symptome von PDA anschauen, dann ist das sehr, sehr ähnlich. Wir brauchen dringend diese Diagnose, um den Kindern zu helfen. Denn nur darum sollte es gehen.
Die Besonderheiten der PDA Diagnose sind :
1. Zwanghafte Abwehr gegen Anforderungen, oft zunehmend mehr und mehr ….
2. In Gesellschaft gesellig erscheinende Kinder oder Kinder die unbedingt Freunde haben wollen. Doch schnell fällt auf, das sie ohne tiefes Verständnis von sozialen Zusammenhängen agieren (Eltern erkennen dies oft schon sehr früh). Dann machen sie dicht und bleiben nur noch -
3. Extreme Stimmungsschwankungen, die oft ganz plötzlich auftreten
4. Sich wohl fühlen (manchmal zu einem extremen Ausmaß) in Rollen- und „so tun als ob“-Spielen ( ich bin ein Kuscheltier, Spiderman, die kleine Hexe….)
5. Sprachverzögerungen, anscheinend infolge der Passivität, die aber meist wieder sehr gut aufgeholt werden
6. Zwanghaftes Verhalten, welches sich oft auf Menschen, anstatt auf Dinge konzentriert.
7. Sehr große sensorische Empfindlichkeiten aller Sinne = überempfindlich, unterempfindlich
8. Schwere Verhaltensstörungen
Ein großer Anteil der Menschen mit PDA, hat große Probleme damit, Gefühle zu beherrschen. Im Kindesalter gibt es lang anhaltenden Wutanfälle und Vermeidungsstrategien.
Hier braucht es Verständnis, Deeskalationsstrategien, anstatt knallharte Konsequenzen oder Aufenthalte in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Lassen Sie uns gemeinsam einen guten Weg gehen. Jetzt haben wir durch das BTHG andere Möglichkeiten. Eltern brauchen Hilfe und Entlastung, aber genauso die Schulen und Kitas. Wie es heißt, ist für das Kind zweitrangig. Die Kinder unterliegen einem besonderen Schutz: Das pädagogische Konzept „Der Unaufgeregte Umgang“ von Bo Hejlskov Elven kann ein wirklich guter Weg sein.
Wir hoffen sehr, dass eine zügige Diagnostik möglich wird und so vielen Menschen geholfen werden kann. Ein guter Umgang erfolgt.
Alles was wir tun, jedes Projekt, jede Förderung, Beratung etc. verstehen wir als LAAMKA Team als direkten Beitrag zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK), wonach gesellschaftliche Barrieren durch geeignete Maßnahmen abzubauen sind, um die volle und wirksame Teilhabe auf der Grundlage der Gleichberechtigung zu ermöglichen. Der Einsatz neuer Technologien bietet zb. große vielfältige Chancen für den Abbau gesellschaftlicher Barrieren im Hinblick auf eine digitalisierte Gesellschaft. Der Einsatz neuer Technologien bietet zb. große vielfältige Chancen für den Abbau gesellschaftlicher Barrieren im Hinblick auf eine digitalisierte Gesellschaft.
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