Das Fliegen


Flugreisen für Menschen mit Behinderung

Menschen mit Behinderung haben das Recht, per Flugzeug befördert zu werden. Ausnahmen können gemacht werden, wenn:

  1. Selbst mit Assistenz während des Fluges keine Transportfähigkeit gewährleistet werden kann.
  2. Die Sicherheit am Flughafen oder im Flugzeug gefährdet wird.
  3. Aufgrund technischer Einschränkungen des Flugzeugs, wie z. B. zu schmale Türen, eine Beförderung unmöglich ist.

In der Praxis treten solche Fälle selten auf, und uns sind keine konkreten Fälle bekannt.


Besondere Regelungen innerhalb der EU

  • Kostenlose Hilfe: Innerhalb der Europäischen Union steht Menschen mit Behinderung kostenfreie Unterstützung an Flughäfen zu.
  • Beispiele:
    • Version 1: Bei einem Flug von Frankfurt nach Spanien kann die Unterstützung am Abflug- und Zielort vollständig geregelt werden.
    • Version 2: Flüge außerhalb der EU, z. B. von Frankfurt in die Türkei, erfordern zusätzliche Planung. Der Abflug in Deutschland ist abgesichert, doch die Organisation der Unterstützung am Zielort liegt in Ihrer Verantwortung.

Merke: Je weiter das Ziel entfernt liegt, desto aufwändiger kann die Planung sein. Einige Länder zeigen sich jedoch besonders hilfsbereit.


Vorbereitung und Organisation

  • Informationsquellen: Alle Informationen zu Assistenzleistungen finden Sie auf den Webseiten der Flughäfen und Fluggesellschaften.
  • Billigfluggesellschaften: Diese sind oft weniger transparent:
    • Kontaktmöglichkeiten sind häufig automatisiert, z. B. nur über WhatsApp, und es kann schwierig sein, eine Telefonnummer zu erhalten.
    • Um den Assistenzservice zu buchen, ist Geduld erforderlich, aber die Mühe lohnt sich.

Empfehlung:

Spätestens eine Woche vor Abflug sollten alle Assistenzleistungen und Sondergepäckanmeldungen erfolgen.


Wichtige Punkte zur Flugvorbereitung

  1. Kostenlose Assistenz: Wird in der EU garantiert und ist beim Flughafen sowie der Fluggesellschaft anzumelden.
  2. Sondergepäck: Hilfsmittel (z. B. Rollstuhl, Rollator, Inkontinenzmaterial oder medizinische Produkte) können in der Regel kostenfrei aufgegeben werden. Beachten Sie die Gepäckfreigrenzen und melden Sie alles spätestens eine Woche vor Abflug an.
  3. Begleitpersonen:
    • In Deutschland reisen Begleitpersonen bei einigen Fluggesellschaften kostenlos mit, wenn das Merkzeichen B im Schwerbehindertenausweis eingetragen ist.
    • International: Außerhalb Deutschlands gibt es keinen Rechtsanspruch auf eine kostenfreie oder vergünstigte Begleitung.

Tipps zur Flugplanung

  1. Flugdauer und Komfort:
    • Kurzstrecken (1–2 Stunden): Service an Bord ist weniger relevant.
    • Langstrecken (>10 Stunden): Sitzkomfort, Verpflegung, Unterhaltung, Toilettenausstattung, Kissen und Decken sind wichtig.
  2. Frühbucher-Vorteile: Buchen Sie mehrere Monate im Voraus, um günstigere Preise bei renommierten Fluggesellschaften zu erhalten.
  3. Reisezeiten: Wählen Sie günstige Tageszeiten, um eine stressfreie Weiterreise zu ermöglichen. Nachtankünfte in fremden Ländern können herausfordernd sein.

Der Abflugtag

  • Anreise zum Flughafen:

    • Planen Sie genügend Zeit ein, um Verspätungen (z. B. durch Staus) zu vermeiden.
    • Seien Sie mindestens drei Stunden vor Abflug am Check-in-Schalter.
  • Service am Flughafen:

    • Nutzen Sie den Assistenzservice und ggf. den Priority-Service für kürzere Wartezeiten.
    • Rollstuhlfahrer oder Personen mit eingeschränkter Mobilität sollten diesen Service rechtzeitig anmelden.
    • Bei Bedarf können zusätzliche Optionen wie VIP-Service, Lounge-Zugang oder andere Bequemlichkeiten hinzugebucht werden.

Wichtig bei der Buchung

  1. Fluggesellschaft:
    • Achten Sie auf die Leistungen der Airlines, insbesondere auf die Verfügbarkeit von Sonderdiensten.
    • Günstige Fluggesellschaften bieten oft nur eingeschränkten Service.
  2. Bedarfsanmeldung:
    • Informieren Sie frühzeitig über benötigte Hilfsmittel, Medikamente oder andere Anforderungen.
    • Stellen Sie sicher, dass Ihre Mobilitätsbedürfnisse klar kommuniziert werden.
  3. Reisebüro oder Selbstbuchung:
    • Ein Reisebüro kann hilfreich sein, allerdings ist die Expertise zu Autismus und spezifischen Bedarfen häufig begrenzt.
    • Alternativ: Selbst buchen und den Service individuell anpassen.

Fazit

Mit ausreichender Vorbereitung und rechtzeitiger Kommunikation mit Flughäfen und Airlines können Flugreisen auch für Menschen mit Behinderung gut organisiert werden. Nutzen Sie die kostenlosen Hilfsangebote und Nachteilsausgleiche, um Stress zu minimieren und einen angenehmen Flug zu erleben.